Die Kunst der Kunststoffbearbeitung
Die Bearbeitung von Kunststoffen ist eines der großen Anwendungsfelder der CNC Zerspanung.
Bearbeitet wird dabei eine nahezu unbegrenzte Vielzahl an Werkstoffen, jeder mit seiner eigenen Spezifikation, besonderen Eigenschaften und Anforderungen an die Werkzeuge
Grundsätzlich gilt aber für alle Kunststoffe, dass sie eine deutlich schlechtere Wärmeleitfähigkeit besitzen als z.B. Metalle, daher muss die im Bearbeitungsprozess entstehende Hitze mit den Spänen abtransportiert werden.
Es lassen sich die folgenden Typen unterscheiden:
Anwendungsfelder der Kunststoffbearbeitung
Bearbeitet werden Kunststoffe in fast allen Industriebereichen. Typischerweise werden Kunststoffteile gegossen oder gezogen und dann noch nachbearbeitet. Als Bearbeitungsmethode kommt häufig die Zerspanung zum Tragen (Bohren, Fräsen, Reiben und Gewindeschneiden).
Dabei werden dann Zerspanungswerkzeuge mit extrem scharfen Schneiden und extrem glatten Oberflächen benötigt, damit der Kunststoff ohne großen Kraftaufwand abgetrennt und schnell abtransportiert werden kann. Ergebnis sind gute Oberflächen am Werkstück und lange Standzeiten bei den Werkzeugen.
Faserkunststoffe
Bei der Zerspanung von Faserkunststoffen, Verbundmaterialien und Composites sind besondere technische Anforderungen zu beachten.
Diese sind im Einzelfall sehr unterschiedlich. Wir unterstützen Sie gerne mit einer technischen Beratung beim Fräsen, Bohren und Gewindeschneiden Ihrer Kunststoffanwendung.
Auf Wunsch analysieren wir die Anforderungen in Ihrem Unternehmen und entwickeln für Sie eine passende Lösung - mit Werkzeuge, die speziell auf Ihre Maschine und Ihren Anwendungsfall zugeschnitten sind.
Bearbeitungshinweise
1. Sichere Aufspannung
Der Kunststoff sollte in der Aufspannung möglichst spannungsfrei sein, um fertige Teile zu erhalten, die möglichst frei von Spannungen sind. Teilweise sind die Werkstücke recht groß, so dass mit Vakuum gespannt werden muss.
2. Extrem scharfe Schneiden
Werkzeuge für die Kunststoffbearbeitung sollten einen großen Schnittwinkel aufweisen, extrem scharf sein. Insbesondere bei sehr weichen Kunststoffen gelingt Zerspanung nur mit extrem scharfen Werkzeugen.
3. Polierte Spannuten und Schneiden
Polierte Spannuten am Bohrer oder Fräser begünstigen den schnellen und sauberen Abtransport der Kunststoffspäne. Sie verhindern so, dass die noch heißen Späne sich wieder verdichten und das Werkzeug verkleben.
4. Korrekte Schnittwerte
Beim Fräsen oder Bohren entstehen Temperaturen, die den Kunststoffe zum Schmelzen bringen oder so weit erhitzen, dass seine Struktur geschädigt wird. Daher ist bei der Bearbeitung von Kunststoffen auf hohe Vorschubwerte im Vergleich zur (relativ kleinen) Drehzahl zu achten. Das Material wird rasch geschnitten und abtransportiert, es nimmt die Hitze mit und es entstehen keine thermischen Schäden.
5. Kühlmittel
Ob Kühlmittel verwendet werden kann hängt oft von den Fertigungsvorgaben des Endabnehmers und vom verwendeten Kunststoff ab. Wenn Kühlmittel zulässig ist, kann der Kunststoff während der Bearbeitung gekühlt werden, so dass weniger Hitze entsteht. Ist ein Kühlmittel nicht zulässig oder möglich, kann mit Druckluft oder gekühlter Druckluft Hitze aus dem Bearbeitungsprozess entfernt werden.
6. Nachher entgraten
Bei der Bearbeitung von Kunststoffteilen entstehen häufig scharfe Kanten. Diese müssen vor der weiteren Verwendung entfernt werden um Verletzungen oder Beschädigungen zu vermeiden. Entsprechende maschinelle Entgratlösungen finden Sie bei unseren Multifunktionswerkzeugen.
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